Nach unserer turbulenten Zeit auf den Fijis landeten wir in Buenos Aires, der Stadt des Tangos. Recht schnell merkten wir, dass hier kaum jemand Englisch spricht, weshalb seitdem jeden Tag ordentlich Spanisch gebüffelt wird und wir mittlerweile gut klar kommen. B. A. ist eine riesige Stadt, mit viel Verkehr, vielen Taschendieben sowie High-Live überall. In den Straßen wird getrommelt, Tango getanzt und den ganzen Tag Maté-Tee getrunken. Wir genossen die wohl besten Steaks unseres Lebens mit hervorragendem Malbec, schlenderten durch die netten Gässchen und begannen, uns mit der südamerikanischen Kultur sowie dem Temperament anzufreunden. Unser nächster Halt war Santiago de Chile, eine recht moderne Stadt, die von den Anden umgeben ist. Hier gibt es schlechten Kaffee, weshalb die Bedienungen sehr knapp bekleidet den Kaffee servieren, um von dessen Qualität abzulenken. Im malerischen Valparaíso, einer Stadt am Meer westlich von Santiago, gefielen uns vor allem die Straßenkunst sowie die eng verwinkelten Ecken. Die vielen Straßenköder, die hier allgemein überall herumstreunen, entzückten uns weniger. Zurück in der Hauptstadt mieteten wir uns ein Auto, um die Weinregion Maipú zu erkunden. Leider war das nicht ganz so einfach, dennoch sahen wir an diesem Tag, an dem wir eher herumirrten als Weingüter entdeckten, ein weiteres Stück des Landes. Beim Weg zurück nach Argentinien überquerten wir die Anden. Eine wunderschöne Busfahrt war das! In Mendoza, wo die Siesta noch so richtig intensiv praktiziert wird, lernten wir bei einem Privatkochkurs während des Restaurantbetriebs, wie man diese leckeren Steaks über offenem Feuer selbst zubereiten kann. Es schmeckte herrlich! Auch unsere eigenen Empanadas (gefüllte Teigtaschen) waren nicht zu verachten. Außerdem konnten wir hier auf einer Radtour die umliegende Weinregion kennenlernen. In Salta beeindruckte uns dann eine wunderschöne Landschaft. Die Anden haben es echt in sich! Man hatte gefühlsmäßig alle fünf Kilometer ein komplett neues Landschaftsbild vor sich. Wahnsinn! Um die Höhe zu ertragen, wurden im Bus Cocablätter zum Kauen verteilt. Und auf der Speisekarte stand: Lama! Nun sind wir in Bolivien und hier ticken die Uhren mal wieder komplett anders.
Archiv für den Monat: März 2016
14. Fidschi – Manchmal kommt alles anders, als man denkt!
Nach zwei Monaten in der westlichen Welt ging es auf den Fidschis wieder in ein Entwicklungsland. Schon die Vorplanungen gestalteten sich äußerst schwierig, da es quasi keinen aktuellen Reiseführer über diese Inselgruppe gab. Aber wir merkten schnell: auf den Fidschis kann so ein Plan eh durcheinandergewirbelt werden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einem herzlichen BULA sowie einer Band wird man am Flughafen in Empfang genommen. Vor den zahlreichen Bettwanzen im ersten Hostel blieben wir erfreulicherweise verschont. Sogleich konnten wir spontan bei einer Familie in Nadi übernachten, wo jedes Familienmitglied äußerst wohl genährt war (das ist auf den Fidschis keine Seltenheit) und bereits zu Mittag eine Tagesportion Reis (gekocht mit Kokosmilch) verspeist hatte. Hier wurde uns wieder einmal vor Augen geführt, wie viele Generationen gemeinsam in einem Haushalt leben können: Oma-Fidschi war den ganzen Tag damit beschäftigt, Wäsche für die Family zu machen (wichtig dabei waren allerdings viele Teepausen (in einer Tasse Tee waren wirklich 3 gehäufte EL Zucker!) mit getunkten Crackern), Kinder-Fidschi kamen von der Schule nachmittags nach Hause und sahen nach dem Wasserholen die ganze Zeit fern, Papa-Fidschi war Taxifahrer, brachte ein bisschen Kohle nach Hause und hatte die Familie unter diktatorischer Kontrolle (50 Prozent der Kommunikation war weit über 50 Db), Brüder-Fidschi I & II betrieben nachts einen interessanten Imbissstand, an welchem man gebratenes Lamm mit Spiegelei sowie Gemüse kaufen konnte und Mama-Fidschi, die am Nachmittag Touris am Flughafen empfangen hatte (und ihre Kinder tagsüber nie zu Gesicht bekam). In der Nacht ging dann die große Party los und vor vier kam eigentlich keiner ins Bett (Kinder inklusive). Unser Weg führte uns weiter in die wenig attraktive Hauptstadt Suva, wo wir Bekanntschaft mit unserem Planzerstörer „Winston“ machten. Wir saßen schon auf der Fähre auf eine der Inseln „Taveuni“, doch Winston veranlasste den Kapitän, die Fahrt fünf Minuten vor Abfahrt zu canceln. Ein junger Fidschianer lud uns spontan zu sich ein und so konnten wir immerhin wieder ein großes Stück Fidschi-Kultur kennenlernen. Im Besonderen eine Kava-Session. Kava ist eine Pflanzenart, aus dem ein traditionelles Getränk hergestellt wird. Die Bewohner der Fidschis lieben ihr Kava. Und halten ihre Trinkkultur ein. Es ist äußerst interessant, eine derartige Zeremonie mitzuerleben und Teil dieser zu sein. In der Nacht, die wir auf einem Matratzenlager im Wohnzimmer verbrachten, klopfte Zyklon Winston einige Male an die Tür. Letztlich hieß es am nächsten Morgen vorerst Entwarnung. Wir machten uns auf den Weg ins Beachouse, ein Ort zum Entspannen an der Südküste der Hauptinsel. Doch Winston kam an diesem Abend erst richtig vorbei… Es war schon heftig, eine derartige Naturkatastrophe einmal hautnah mitzuerleben. Unsere weiteren Pläne wurden damit außer Kraft gesetzt. Wir blieben vor Ort. Dort hatten wir eine verhältnismäßig wirklich tolle Zeit bevor es zu einem Top-Highlight der bisherigen Reise kam: dem Haitauchen. Ein unglaubliches Erlebnis, das wir in keiner Weise missen wollen. Schaut euch den Film an, und ihr werdet es verstehen (Video Haitauchen). Weiter geht’s nach Südamerika. Auf nach Buenos Aires!