Archiv für den Monat: November 2015

9. Vietnam – Die zwei Seiten einer Medaille

Vietnam startete äußerst holprig mit dem bereits erwähnten „Horrorbus“. Zudem waren wir etwas skeptisch, da man uns von mehreren Seiten vor der Unfreundlichkeit der Bewohner dieses Staates gewarnt hatte. Die Busfahrer bestätigten diese Warnung sogleich und auch unser erster Taxifahrer konnte diese Meinungen keinesfalls widerlegen. Doch dann kamen in Hanoi viele positive Überraschungen auf uns zu. Wir trafen auf zahlreiche äußerst freundliche Menschen, gutes Essen und eine sympathische, geschäftige Stadt. Da wir nur ein 15-Tages-Visum hatten, das uns Deutschen seit dem 01. August kostenlos zusteht, wurde uns schnell bewusst: das Land wird anstrengend. Hanoi hatte viel zu bieten: leckeres Straßenessen, das wir auf einer Street-Food-Tour kennenlernen durften, Bia Hoi (ein gutes Bier für unglaubliche 22 Cent das Glas), zahlreiche interessante Museen (v. a. zur Geschichte des Landes)… . Die beeindruckende Halong-Bucht erkundeten wir anschließend mit dem schlechtesten Tourguide aller Zeiten im Rahmen unserer ersten kleinen Kreuzfahrt. Anschließend grüßte uns der nächste Nachtbus Richtung Hue. Diese Stadt war keines unserer Highlights, da die alte Kaiserstadt größtenteils zerfallen ist und bei knapp 40 Grad bereitet das Umherlaufen ohne Schatten kein Vergnügen. Weiter ging’s ins malerische Hoi An, unserem persönlichen Höhepunkt. Die ehemalige Hauptstadt besticht durch eine einheitliche, gut erhaltene Architektur aus verschiedenen Zeiten (trotz der Kombination aus japanischen, französischen sowie chinesischen Einflüssen). Dem dortigen Shoppingangebot konnten auch wir nicht Stand halten. Ein Kochkurs gab uns einen authentischen Einblick in die vietnamesische Küche. Und wieder hieß es: Nachtbus!!! Diesmal in die Küstenstadt Nha Trang, wo man sofort merkte, dass Russland und Vietnam immer noch kommunistische Bruderstaaten sind. Übrigens findet man ebenfalls im Rest des Landes immer wieder Flaggen der ehemaligen UDSSR. Nicht nur das Wetter war in Nha Trang ein Reinfall… . Ebenfalls der nächste Nachtbus ließ nicht lange auf sich warten und wir spürten es so langsam in allen Knochen, dass so eine Reise wirklich anstrengend ist (Wir erwarten dennoch kein großes Mitleid von euch;-)). Unser letzter Stopp Ho Chi Minh Stadt (ehemals Saigon) war entsprechend mühsam. Dennoch gab es einige tolle Höhepunkte: die Tunnel von Cu Ci (ein unterirdisches Tunnelsystem, mit dem die kommunistisch gesinnten Südvietnamesen die Amis ordentlich zur Weißglut gebracht haben und wo Timo sich an einer M2 ausprobieren durfte… Das fanden dort übrigens alle Männer ziemlich toll…), eine superniedliche „Water-Puppet-Show“, eine Tagestour ins Mekongdelta und leckeres westliches Essen (Pizza & Burger: Auch das ist auf so einer Weltreise zwischendurch mal nötig!).

Wir wünschen euch allen eine fröhliche Adventszeit!

 

8. Laos – Ein irgendwie anderes Südostasien

In Laos ist alles etwas ruhiger und entspannter als im Rest von Südostasien. Es gibt keine hupenden Autos, wenig nervende Verkäufer und die Menschen sind sehr entspannt. Unsere erste Station war die Haupt- und gleichzeitig Grenzstadt Ventiane, wobei man beim Begriff Hauptstadt eine falsche Vorstellung bekommen könnte. Die „Metropole“ hat lediglich zwei, drei geschäftige Straßen, alles andere gleicht eher einem Provinznest. Recht schnell wird vor allem durch die Restaurantszene der französische Einfluss deutlich (insbesondere die Preise sind dort französisch…). Am meisten hat uns in dieser Stadt ein interessantes Museum zum Thema Landminen beeindruckt, wobei herauskam, dass Laos das am meisten bombardierte Land der Welt ist und das bei keiner offiziellen Kriegsbeteiligung. Weiter ging’s nach Vang-Vieng, dem ehemaligen Party-Mekka des Landes. Dort haben wir uns Tubes ausgeliehen und sind gemütlich den Fluss herunter getrieben. Der ein oder andere Stopp in einer Bar auf dem Weg war dabei obligatorisch. Am anderen Tag haben wir den Fluss durch eine Höhle getauscht und sind dort an einem Seil entlang mit den großen Autoreifen geschippert. Die anschließende Kajaktour hat vor allem unseren israelischen Begleitern zugesetzt, die nicht nur einmal eine Kopfüber-Bekanntschaft mit dem Wasser gemacht haben. In Luang-Prabang haben wir eine tolle Zwei-Tages-Action-Tour (Wandern und Kajaking) inklusive Homestay gemacht. Dabei konnten wir authentisch miterleben, wie eine laotische Familie lebt. Beim gemeinsamen Abendessen hat unser Heimvater einige unter die Haut gehende Kriegsgeschichten geschildert. Er selbst wurde während des Vietnamkriegs von einer Kugel getroffen. Ansonsten ist Luang-Prabang ein sehr gemütliches Städtchen mit leckeren Croissants und Baguettes, das laut UNESCO zum Weltkulturerbe gehört und bei uns vor allem mit zwei tollen Wasserfällen punkten konnte. Als krönenden Abschluss haben wir uns ein Wasserfall-Spa mit einem Elefanten genehmigt. Danach begann der Horror: eine 26-stündige Busfahrt nach Hanoi (Vietnam) ohne Toilette im Bus, äußerst unfreundlichen Busfahrern (Ihnen war egal, wenn man auf die Toilette musste, für ihre Zigarettenpausen wurde ständig angehalten, aber kein Gast durfte den Bus verlassen!) und einer Gruppe temperamentvoller Mitreisender direkt hinter uns.

7. Myanmar – Absolut eine Reise wert!

In Myanmar ticken die Uhren wirklich noch anders. Das merkt man gleich bei der Zeitumstellung: 30 Minuten Differenz. So etwas hatten wir noch nie in unserem Leben! Äußerst abenteuerlich gestaltete sich sogleich die Einreise: Die Grenze erinnerte uns dunkel an DDR-Zeiten: Maschinenpistolen, Stacheldraht und deutsche Schäferhunde. Nach einer halben Stunde hatten wir ein längeres Kontrollprozedere hinter uns. Per Landweg durften wir dennoch nicht weiterreisen, da dies für Touristen (und wohl auch für die meisten Einheimischen) verboten ist. Deshalb ging es mit einer Propellermaschine ins Landesinnere zum Inle-See: ein Mikrokosmos, der Seinesgleichen sucht. Die Menschen leben mit und von dem See. Man begegnet schwimmenden Gärten & Märkten, Fischern, welche mit einem Bein paddeln und eine ganz spezielle Fischfangtechnik beherrschen, sowie Dörfern, die auf dem Wasser gebaut sind und ihrem Handwerk (Silberschmiederei, Webkunst etc.) nachgehen. Nächster Stopp war Bagan: eine Königsstadt aus dem elften Jahrhundert. Die Ruinen von über 2000 Tempeln hinterließen einen bleibenden Eindruck. Bei einer holprigen Kutschfahrt in der Abendsonne kamen die roten Gebäude aus Ziegelstein besonders schön zur Geltung. Als Nächstes fuhr uns der Nachtbus in die frühere Hauptstadt Yangon (Rangun), um die in Gold gekleidete fast 100 Meter hohe Shwedagon-Pagode zu bewundern. So beeindruckend dieses Bild war, so irritierender waren die LED-Heiligenscheine, die quasi hinter jedem Buddha-Kopf ununterbrochen blinkten. Danach hielten wir in Kinpun, um den Golden Rock zu bestaunen, der lediglich von zwei Buddhahaaren gehalten wird. Übersät ist der Felsen mit Blattgold, welches täglich mehr wird (Aber nur die Männer dürfen ganz nah hin!). Unser letztes Abenteuer war die Ausreise aus diesem Land, in welchem wir den bisher freundlichsten, hilfsbereitesten & herzlichsten Menschen auf unserer Reise begegnet waren. An einem ungeraden Datum durften wir diese antreten. Je näher wir der thailändischen Grenze kamen, desto größer wurde die Militärpräsenz bis am Schluss sogar drei bewaffnete Soldaten bei uns im Kofferraum saßen. Nun geht es über Chiang-Mai nach Laos.

 

Bevor wir euch unsere Bilder zeigen, folgend noch eine kleine Umfrage zu unserem Blog.

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