Mittwoch, 16.09.2015, 14:50 Uhr: Ankunft in einer anderen Welt. Dies wird gleich am Flughafen von Dar es Salaam (einer Stadt, deren Bewohner wegen der deutschen Kolonialzeit eine recht gute Meinung über uns haben, obwohl man von dieser Zeit quasi nichts mehr sieht) offenbar. Hier tickt einfach alles anders. Ein traditionelles Gericht ist beispielsweise Pommes mit Rührei, sogenanntes „Chipsys“. Wir sind in einem Staat gelandet, den Timo gerne nach einer bestimmten gelben Frucht benennt. Dieses Obst gibt es dann auch wirklich zahlreich und in den verschiedensten Arten hier. Und erstaunlicherweise schmecken Bananen besonders gut in Tansania. Nachdem Andrea ebenfalls ihr Gepäck bekommen hat, machen wir uns auf den Weg ins Getümmel dieser Millionenstadt. Es ist laut, dreckig und chaotisch. Und zu 50 Prozent der Zeit gibt es keinen Strom (vorwiegend natürlich, wenn es dunkel ist…). Dennoch der richtige Einstieg für uns in diese Kultur. Wir erkunden das typische tansanische Viertel Karikoo mit unzähligen „Marktständen“, wir entdecken dort all eure Kleider und Schuhe zum Kauf, die vor ein paar Jahren in der Altkleidersammlung gelandet sind, wir riechen den Fischmarkt und wir fahren das erste Mal mit einem vollgestopften Daladala (das ist ein Kleinbus mit etwa 15 Sitzplätzen, in dem in der Regel allerdings mindestens 25 Leute sowie nach Bedarf Tiere und massig Gepäckstücke mitfahren). Nach harten Verhandlungen erringen wir ein Busticket nach Moshi. Die zehnstündige Fahrt dorthin ist äußerst abenteuerlich. Nicht nur, weil gefühlsmäßig alle zehn Kilometer eine Polizeikontrolle stattfindet (Uns ist zu Ohren gekommen, dass das allerdings alles äußerst rechtmäßig stattfinden würde. Es ist sicherlich ein Irrtum, dass die tansanischen Polizisten bestechlich sein sollen.). Der wolkenfreie Blick auf den Kilimandscharo raubt uns sofort den Atem. In dieser Gegend wird hochwertiger Kaffee angebaut, welchen wir nach dem Ernten, Rösten und einem Kaffeetanz am Fuße des höchsten afrikanischen Berges testen. Schnell finden wir eine passende Safari für uns. Diese führt uns in die Serengeti und den Ngorogoro-Krater: dort sehen wir ganz arg viele Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Der ein oder andere Moment macht uns wiederum sprachlos: zwei Leoparden suchen sich auf einem Baum während des Sonnenuntergangs den besten Platz, ein ganzes Löwenrudel von mehr als 15 Löwinnen und jungen Löwen überquert königlich die Straße, nachts kommt nicht nur ein Elefant im Camp vorbei (ja, es gibt hier keine Zäune) und eine vierköpfige Gepardenfamilie thront auf einem Felsen. Der Besuch bei den Massai ist mehr eine Verkaufsshow als ein authentischer Einblick in deren spezielle Kultur. Nachdem so eine Safari müde macht, treten wir den Weg nach Sansibar an und entdecken schneeweiße Strände, türkisblaues Meer und die aufdringlichsten Verkäufer, die die Welt nur haben kann. Während dem Schnorcheln bekommen wir Lust, die Unterwasserwelt endlich bald wieder beim Tauchen zu erkunden. Die Hauptstadt der Insel, Stone Town, ist einen Tagesausflug wert, die arabischen Einflüsse haben wir uns allerdings markanter sowie märchenhafter vorgestellt. Ein Fischbarbecue am Strand mit Lagerfeuer darf auch nicht fehlen. Nun werden wir den afrikanischen Kontinent verlassen und gen Südostasien fliegen.